Heimtierjournal 155

17 der Parasiten vermehrt Ohrenschmalz und entzündliche Absonderungen produziert werden. Die kleinen Schmarotzer stellen eine große Gefahr für die Katze dar, denn es ist nicht nur der starke Juckreiz, der die Tiere quält. Bei einer Ohrräude entstehen zudem häufig bakterielle Infektionen der Haut im geschädigten Gehörgang. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass das Trommelfell durchbricht und sich Entzündungen auch auf das Innen- und Mittelohr auswirken. Im schlimmsten Fall kann sich eine solche Infektion bis zu den Hirnhäuten ausbreiten und auf das Gehirn übergreifen. FACHKUNDIGE HILFE IN ANSPRUCH NEHMEN Eine gezielte Behandlung muss umgehend durch einen Tierarzt oder eine Tierärztin erfolgen. Um festzustellen, ob der betroffene Vierbeiner tatsächlich unter Ohrmilben leidet, wird mit Hilfe eines Otoskops (Ohrenspiegel) und einer anschließenden mikroskopischen Untersuchung der möglichen Erkrankung auf den Grund gegangen. Ist ein Befall nachgewiesen, wird je nach Schweregrad entschieden, welche Behandlung nun erforderlich ist. Diese kann durch spezielle Präparate oder Injektionen erfolgen. HÖCHSTE ANSTECKUNGSGEFAHR Ohrmilben sind durch den Kontakt von Katze zu Katze, aber auch von Katze zu Hund übertragbar. Kranke Tiere müssen daher von gesunden getrennt werden. Besonders gefährlich kann die Entzündung verlaufen, werden junge Kätzchen – aufgrund ihres noch nicht ausgereiften Immunsystems – von ihrer Mutter angesteckt. Tierfreund:innen sollten nun Decken, Kissen und weitere Lieblingsplätze der Hausgenossen gründlich reinigen. Ohrräude ist prinzipiell auch auf den Menschen übertragbar, daher ist unbedingt auf Hygiene zu achten. VORBEUGENDE MASSNAHMEN Ob Haus- oder Freigängerkatze, eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Katzenohren ermöglicht es, Entzündungen frühzeitig zu erkennen und einem Ohrmilbenbefall vorzubeugen. Zu guter Letzt noch ein wichtiger Hinweis: Halter:innen sollten niemals versuchen, Ohrmilben ihres tierischen Lieblings mit Wattestäbchen zu entfernen. Nicht nur um die Gefahr einer Verletzung zu vermeiden, ist der Einsatz von Wattestäbchen nicht zu empfehlen. Ebenso kann das Gegenteil dessen erreicht werden, was durchaus als gutgemeinte Maßnahme gedacht war. Denn statt eine Linderung zu erzielen, wird mit dem Stäbchen die Kruste weiter ins Ohr geschoben, was wiederum zu Verstopfungen des gesamten Gehörgangs führen kann.

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