Immer mehr Hundebesitzer stehen industriellem Fertigfutter skeptisch gegenüber. Viele sind unsicher, was in den angepriesenen Futtermitteln tatsächlich für Bestandteile enthalten sind und welche Auswirkungen künstliche Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker auf die Gesundheit ihres Vierbeiners haben. Das hat zur Folge, dass sich immer mehr Menschen nach Alternativen wie der biologisch artgerechten Rohfütterung, kurz BARF, umsehen. Doch es ist kaum möglich seinen Hund auf diese Fütterungsart umzustellen, ohne sich mit der Thematik näher zu beschäftigen. Daher finden Sie im Folgenden hilfreiche Tipps, worauf Sie beim BARFen unbedingt achten sollten.

1. BARF ist kein unumstößliches Dogma!

Wenn Sie sich für die biologisch artgerechte Rohfütterung Ihres Hundes entscheiden, ist das zunächst schon einmal ein Zeichen dafür, dass Sie sich um das Wohl Ihres Lieblings Gedanken machen. Mit BARF sind Sie bereit, etwas mehr Zeit in die Gesundheit Ihres Tieres zu investieren als bei herkömmlichem, industriellem Fertigfutter. Dennoch ist fertiges Futter nicht immer verkehrt, dieses sollte nicht verdammt und grundsätzlich als schlecht hingestellt werden. Es gibt nämlich durchaus gute Gründe sich auch gegen das BARFen zu entscheiden, zum Beispiel, wenn ein Hund es im Alter immer schlechter verträgt. Es gibt also nicht nur die eine, „richtige“ Fütterungsart für Hunde.

2. Prüfen Sie Ihre persönlichen Voraussetzungen

Die Rohfütterung ist natürlich mit mehr Zeit verbunden als das Öffnen einer Dose Nassfutter oder das Aufreißen eines Sackes Trockenfutter. Besonders wenn Sie noch ganz am Anfang stehen und noch nicht die nötige Routine entwickelt haben, sollten Sie etwas mehr Zeit einplanen. Haben Sie aber erstmal den Dreh raus, geht es recht fix. Prüfen Sie, ob Sie zeitliche Ressourcen von ca. 10 Minuten pro Tag für die Fütterung Ihres Hundes aufbringen können, auch wenn Sie einmal stressige Tage haben. Planen Sie die Mahlzeiten auch konkret in Ihren Tagesablauf ein. Legen Sie beispielsweise am Morgen das Futter für abends bereits in Ihren Kühlschrank zum Auftauen, so läuft der Auftauvorgang schonend ab und alle Nährstoffe bleiben erhalten.

Stellen Sie zudem sicher, dass Sie ausreichend Kapazität zur Lagerung von gefrorenem BARF Hundefutter haben. Wenn Sie kein großes Frostabteil in Ihrem Kühlschrank haben, benötigen Sie womöglich einen zusätzlichen Gefrierwürfel, um die Waren lagern zu können. Darüber sollten Sie sich unbedingt Gedanken machen, bevor Sie mit dieser Fütterungsart beginnen.

3. Lesen Sie sich in das Thema BARF ein

Mal schnell umstellen auf BARF ist keine gute Idee, denn so kann es zu einem Nährstoffmangel bei Ihrem Tier kommen. Daher sollten Sie sich zunächst genauer in das Thema einlesen oder sich mit einem Ernährungsberater für Hunde zusammensetzen, um einen individuellen Plan für Ihren Vierbeiner zu erstellen, damit es ihm auch wirklich an nichts fehlt.

Für Anfänger oder wenn Ihnen das Zusammenstellen des Futters zu aufwendig ist, gibt es aber auch sogenanntes FertigBARF (z.B. von JuniBARF). Diese Fertigmischungen sind bereits komplett supplementiert und Sie müssen weder Gemüse noch Zusätze beimengen. Einfach in den Napf geben, auftauen und fertig. Auch hier wird den individuellen Bedürfnissen Ihres Hundes Rechnung getragen, denn diese Produkte gibt es für Junioren, ausgewachsene Hunde, Senioren und sensible/ allergische Hunde.

4. Verwenden Sie verschiedene BARF Zusätze

Die Grundlage des BARFens bildet zwar rohes Fleisch, aber damit allein ist es nicht getan, denn es handelt sich nur um einen wichtigen Bestandteil der Nahrung. Selbst das beste Fleisch kann Ihrem Vierbeiner nicht all jene Nährstoffe liefern, welche er benötigt. Aus diesem Grund sollten Sie verschiedene BARF Zusätze hinzufügen, damit Ihr Hund alles bekommt und lange gesund und aktiv bleibt. Geeignete Zusätze sind beispielsweise verschiedene Mineralienpulver, Eierschalen-Pulver, Seealgenmehl oder Bierhefe (alles zu bekommen bei Das Tierhotel).

5. Auf die richtige Menge kommt es an beim BARFen

Wenn Sie mit dem BARFen beginnen, fällt es Ihnen anfangs womöglich nicht ganz leicht das richtige Maß zu finden. Eine erste Orientierung für die richtige Futtermenge liefern hier verschiedene BARF Ratgeber. Meist ist die Rede von 2-3% des Körpergewichts des Hundes. Zusätzlich sollten Sie aber auch den Aktivitätsgrad Ihres Hundes beachten. Ist Ihr Hund eher von der aktiven Sorte, benötigt er etwas mehr Futter als ein Tier, welches eher weniger Bewegung hat. In jedem Fall sollten Sie das Gewicht Ihres Hundes nach der Umstellung für eine Zeit lang immer wieder kontrollieren, um gegebenenfalls auf Gewichtsveränderungen entsprechend reagieren zu können.

6. Auch beim BARFen darf es abwechslungsreich sein

Industrielle Fertigfutter gibt es meist in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Auch beim BARFen sollten Sie daher auf Abwechslung achten und nicht immer nur eine Fleischsorte verwenden. Fleisch vom Wild beispielsweise enthält andere Nährstoffe als Geflügel und Rindfleisch wiederum andere Proteine als Pferdefleisch. In den meisten BARF Shops finden Sie daher eine große Auswahl verschiedener Fleischsorten, auch Exoten wie Känguru oder Strauß sind mittlerweile auf dem Markt.

7. Hunde sind weder Veganer noch Vegetarier

Immer wieder sind Berichte zu lesen, in welchen Hundebesitzer stolz von der vegetarischen oder gar veganen Ernährung ihrer Lieblinge berichten. Mit Tierliebe hat das jedoch leider wenig zu tun, denn Hunde sind Fleischfresser. Beim BARFen wird darauf entsprechend eingegangen, denn der tierische Anteil liegt meist bei 70-80%. Der pflanzliche Anteil bei einer Mahlzeit Ihres Lieblings sollte daher 30% nicht übersteigen. Wenn Sie dem Futter zu viele Kohlenhydrate in Form von pflanzlichen Futtermitteln beimischen, kann dies negative Auswirkungen auf Leber, Bauchspeicheldrüse und Nieren haben.

Fazit: Einlesen, informieren, BARFen

Bevor Sie mit dem BARFen loslegen, sollten Sie sich eingehend mit dieser Fütterungsart vertraut machen. Haben Sie das getan, werden Sie schnell merken, wie Sie Routine in die Arbeitsabläufe bekommen. Hat Ihr Hund das BARF Futter erst einmal angenommen und Sie die Abläufe verinnerlicht, ist es eine wunderbar natürliche und artgerechte Form der Ernährung Ihres vierbeinigen Lieblings.

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