Weltweit gibt es über 400 Hunderassen: von groß bis klein, aufgeweckt oder gemütlich, kurz- oder langhaarig. Aber nicht jede Rasse ist für jeden Hundehalter geeignet. Viele Familien wünschen sich ein vierbeiniges Mitglied und sind auf der Suche nach einem passenden Hund. Einige Rassen sind hierfür besonders geeignet, andere gar nicht.

Der ideale Familienhund: Das sind die wichtigsten Grundüberlegungen

Bevor der Hund in die Familie einzieht, gibt es einiges zu beachten. Zunächst fällt die Auswahl auf die richtige Rasse, denn nicht jeder Hund fühlt sich in allen Familienumständen wohl. Wer beispielsweise mit seiner Familie in einer kleineren Mietwohnung lebt, sollte auf eine besonders agile Rasse mit viel Bewegungsdrang verzichten.

Ein Hund, der die Familie bereichern soll, muss ganz spezielle Eigenschaften haben. Sind Kinder im Haushalt, ist sein ruhiges Gemüt essenziell. Doch auch dies haben nicht alle Rassen. Erziehung und Training sind stets notwendig, zeitaufwendig und häufig kostenintensiv.

Damit alle Spaß haben, sollte der neue Familienhund zu den Lebensumständen passen. Kleine Rassen fühlen sich auch in kleineren Wohnräumen mit ausreichend Auslauf wohl, wenn sie Zuneigung und ausreichend Bewegung erfahren.

Solche Hunde passen in die Familie: wichtige Eigenschaften

Viele Familien in Deutschland haben mindestens ein Kind, häufig sogar zwei oder mehr. Damit sich der Hund wohlfühlt, sollten die individuellen Lebensumstände berücksichtigt werden. Die Größe der Rasse sollte zum Umfeld passen.

Kann der Hund den Auslauf auf dem eigenen Grundstück nutzen, sind auch mittelgroße oder große Rassen empfehlenswert. Der ausgiebige Spaziergang außerhalb des Grundstücks sollte trotzdem nicht zu kurz kommen. Wer nur begrenzten Raum hat, sollte sich bei der Auswahl auf kleinere Hunderassen konzentrieren.

Wie agil ist die eigene Familie? Treibt die Familie viel Sport, sind bewegungsfreudige Hunde besonders geeignet. Ist das Familienleben durch wenige Aktivitäten geprägt, sind „faule“ Hunderassen (solche, die es beispielsweise auf Spaziergängen gern etwas gemütlicher mögen) geeignet. Bassets, Neufundländer oder Mops werden hierfür meist genannt. Doch auch sie mögen es gar nicht, den ganzen Tag herumzuliegen. Auch ein Mops braucht nicht nur Körpernähe und Aufmerksamkeit, sondern auch sein tägliches Bewegungsmaß durch abwechslungsreiche Spaziergänge.

Geduld ist bei vielen Hunden im Familienverbund gefragt, vor allem, wenn kleinere Kinder im Haushalt leben. Bei der Auswahl aus dem Wurf zeigt sich häufig schon beim ersten Besuch, wie zutraulich oder offen ein Hund ist.

Der ideale Familienhund: Training und Förderung müssen sein

In Deutschland kann theoretisch jeder einen Hund kaufen. Doch gerade Familien sollten sich bei der Auswahl Zeit nehmen, um die Kompatibilität zu testen. Aufgrund ihres Charakters gelten einige Rassen als die vermeintlichen Familienhunde. Durch ihr häufig so rassetypisches ruhiges Wesen können sie sich in das familiäre Sozialgefüge deutlich besser einfügen als andere – so zumindest die Theorie. Doch auch die gutmütigen und geduldigen Hunde benötigen nicht nur einen ruhigen Charakter, sondern auch Training und Förderung ihrer Talente. Nur so lernen sie, auch mit Stresssituationen durch aktive Kinder, Lautstärke und so weiter ausgeglichen umzugehen.

Zu den vermeintlichen Familienhundrassen gehören unter anderem Labrador, Golden Retriever, Pudel, Beagle, Collie, Neufundländer, Berner Sennenhunde.

Vor allem Golden Retriever sind für ihre gutmütige Art bekannt und eignet sich deshalb als Familienhund. Sie sind nicht nur gutmütig und stressresistent, sondern haben auch Energie, um zu spielen.

Labradore gehören ebenfalls zu den kinderfreundlichen und besonders familienkompatiblen Hunderassen. Sie sind anhänglich, verschmust und können trotzdem ausgiebig toben oder am aktiven Lebensstil der Familien teilnehmen. Doch sie benötigen, wie alle Hunderassen, eine gute Erziehung, denn ihre Größe macht es dem Nachwuchs nicht ganz leicht, sie sicher an der Leine zu führen.

Pudel gelten auch als freundlich, besonders energetisch und clever. Neben einem Unterhaltungsfaktor bieten sie Kuschelstunden und freuen sich über Aktivität an der frischen Luft. Geeignet sind Pudel vor allem für Familien, die unter Allergien leiden. Jedoch brauchen sie eine intensive Fell- und Pfotenpflege.

Der sanfte Riese unter den Hunden ist der Berner Sennenhund. Auf den ersten Blick wirkt er äußerst furchterregend, doch das täuscht. Unter Hundeliebhabern gilt er als fröhlicher und liebenswerter Geselle mit einer gut sozialisierbaren Persönlichkeit. Er liebt es, sich im Freien zu bewegen, und ist deshalb für aktive Familien besonders geeignet.

Beagle zeichnen sich ebenso durch ihr freundliches Wesen aus und haben meist eine freche Persönlichkeit. Damit sind sie die idealen Familienhunde, denn sie lieben Aktivität und Kuscheln gleichermaßen.

Ruhig und dennoch agil, das sind Collies. Sie gelten als besonders kinderfreundlich und lieben die Abwechslung an der frischen Luft. Doch Collies können auch in der Wohnung leben, wenngleich regelmäßige Spaziergänge selbstverständlich sein sollten.

Den Hund in die Familie integrieren: So klappt es

Hat sich die Familie für einen Hund entschieden, ist Training angesagt. Es gilt, das neue Mitglied zu integrieren und zu erzielen. Vor allem junge Hunde haben einen natürlichen Spieltrieb und sind vor allem deshalb äußerst gelehrig.

Der richtige Umgang mit dem Hund will gelernt sein. Es muss trotz aller verschmusten Art und den treuen Augen klare Regeln zwischen Mensch und Tier geben. Wichtig für die Erziehung: Alle Familienmitglieder müssen an einem Strang ziehen.

Vor allem große Rassen lieben Outdoor-Abenteuer und sind ideal für sportlich-aktive Familien.

1. Feste Verhaltensregeln mit dem Hund bestimmen

Regeln geben Hund und Menschen Sicherheit. Deshalb sollte klar sein, was der Hund darf und was nicht. Gibt es Leckerlies beispielsweise nur als Belohnung für eine gemeisterte Aufgabe, sollten sie nur dann von allen Familienmitgliedern eingesetzt werden. Füttern die Kinder den Hund beispielsweise aus Mitleid zwischendurch mit Leckereien, kann das den Lernerfolg schnell zunichtemachen.

2. Einen Betreuungsplan erstellen

Vor allem in den ersten Wochen und Monaten im neuen Zuhause brauchen Hunde viel Aufmerksamkeit und Betreuung. Zunächst sollten sie gar nicht allein sein, sondern sich schrittweise an die Abwesenheit ihrer zweibeinigen Begleiter gewöhnen.

Ein Betreuungsplan hilft, das Band zwischen der Familie und dem Hund zu stärken und gewährleistet durch die Organisation eine engmaschige Betreuung. So könnten die Kinder beispielsweise nach der Schule mit dem Hund spielen oder sich für eine Gassirunde verpflichten.

Gemeinsame Aktivitäten mit Kindern und Eltern samt Hund stehen dann beispielsweise am Wochenende auf dem Plan. Wichtig bei der Organisation ist auch die Einhaltung der Essenszeiten. Experten empfehlen, den Hund mit mehreren kleinen Mahlzeiten am Tag zu füttern.

So können beispielsweise Kinder am Morgen, bevor sie die Schule gehen, für das Essen des Hundes sorgen. Am Abend gibt es das Ritual noch einmal, zusammen mit den Eltern. Soll der Hund auch während des Tages, beispielsweise am Mittag, eine Mahlzeit bekommen, könnten die Eltern hierfür verantwortlich sein.

3. Leinentraining ist wichtig

Damit auch der Nachwuchs sicher mit dem Hund an der Leine spazieren gehen kann, ist das Training mit ihr so wichtig. Am Anfang unbedingt auf die flexible Leine mit Rollmechanismus verzichten, sondern auf die kürzeren Trainingsleinen setzen. Weiß sich der Hund sicher an der Leine zu bewegen, gibt ihm das beim Spazierengehen genauso Sicherheit wie dem menschlichen Partner am anderen Leinenende.

Bilder

Abbildung 1: pixabay.com @ Michelle_Raponi (CC0 Creative Commons)

Abbildung 2: pixabay.com @ anaterate (CC0 Creative Commons)




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